Auf schnellstem Weg zur Traumfigur ist der sehnlichste Wunsch von vielen Frauen. Wir wollen endlich auch so aussehen, wie die Models in den Zeitschriften, wie die Stars in den Blockbustern, wie die Mädels am Strand. Wir wollen nicht mehr den täglichen Gang zur Waage fürchten, dankend die Einladung zu einem Stück Kuchen ablehnen und heimlich unsere Freundinnen um ihre Figur beneiden. Wir wollen schlank sein! Jetzt sofort! Doch halt! Genau hier liegt der Denkfehler. Was bringt es uns wirklich, wenn wir in zwei Wochen zehn Kilo verlieren, diese aber im nächsten Monat wieder drauf haben? Anstatt durch Crash-Diäten und Fasten-Kuren unsere Figur sowie unsere Gesundheit zu zerstören, sollten wir lieber auf langfristige Erfolge setzen und unser Glück an erste Stelle setzen.
Abnehmen einfach erklärt
Das kleine Einmaleins des Abnehmens heißt „gesunde Ernährung“. Es gibt kein wohlgehütetes Geheimnis, wie man seinen Stoffwechsel ankurbelt, keine Wunderpille, die einem Modelmaße
verleiht, keinen Zauberspruch, der die Pfunde purzeln lässt. Fakt ist: Das Gewicht steht und fällt mit der Ernährung.
Aus biologischer Sicht funktioniert das so: Der Körper braucht täglich ein Mindestmaß an Energie, um seine lebenserhaltenden Prozesse und Funktionen anzukurbeln. Nur durch diese Energie sind wir dazu in der Lage, uns zu bewegen, uns zu hinterfragen und uns gesund zu halten. Unser Körper gewinnt diese Energie durch die Verbrennung von Fettsäuren und Kohlehydraten. Die Fette kann er dabei entweder aus der Nahrung oder aus seinen eigenen Reserven ziehen.
Im Alter von 25 bis 51 Jahren beträgt der tägliche Kalorienbedarf von Frauen ca. 1800 Kcal/Tag und von Männern ca. 2300 Kcal/Tag. Decken wir diesen Kalorienbedarf genau, halten wir unser Gewicht, nehmen wir mehr Kalorien zu uns, gewinnen wir an Gewicht und nehmen wir weniger Kalorien zu uns, verlieren wir an Gewicht. So einfach ist das. Unser normaler Kalorienbedarf kann dabei durch unsere Fitness beeinflusst werden: Wenn wir mehr Sport treiben, wachsen unsere Muskeln und benötigen mehr Energie. Die Fettverbrennung wird dadurch angekurbelt und der tägliche Grundumsatz erhöht. Unsere Figur hängt somit in erster Linie mit unserer Ernährung zusammen, kann jedoch durch unser Training beeinflusst werden.
Irrglaube aufgedeckt: Es gibt keine schlechten Lebensmittel
Jedes Lebensmittel hat eine gewisse Menge an Energie (Kcal). Diese Energie ergibt sich aus seiner Zusammensatzung aus Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten. Wenn Abnehmen also nach dem einfachen Grundprinzip funktioniert, dass der tägliche Energiebedarf nicht überschritten wird, kann bis dahin jedes Lebensmittel gegessen werden. Es spielt keine Rolle, ob du eine Packung Chips oder zehn Äpfel isst, denn beides hat dieselbe Anzahl an Kilokalorien.
Dennoch reden uns die Medien immer wieder ein, dass es gute und schlechte Lebensmittel gibt: Fast Food ist ein No-Go, Zucker eine Todsünde und Fertigpizza ein Adipositas-Garant. Die Welt des Low-Carb lebt davon, Kohlenhydrate zu verteufeln und uns für den Verzehr von Nudeln, Kartoffeln und Brot zu anzuprangern. Wir beugen uns ihrem Urteil und leben in einer Welt voll strikter Regeln und unnötigem Verzicht. Dabei vergessen wir, auf unseren eigenen Körper zu hören und unserem Bauchgefühl zu vertrauen. Denn natürlich sollten wir uns nicht ausschließlich von Fast Food, Zucker und Fertigpizza ernähren, doch faktisch wollen wir das auch gar nicht. Unser Köper schreit nämlich genauso nach Proteinen, Vitaminen und Nährstoffen, wie er es nach Fett, Zucker und Kohlenhydraten tut. Der Schlüssel hierbei ist eine ausgewogene, intuitive Ernährung und nicht ein unnatürlicher, verkopfter Diäten-Zwang.
Schnell abnehmen vs. langfristig Gewicht verlieren
Was ist dein Ziel? Willst du in zwei Wochen so viel wie möglich abnehmen, um in dein Hochzeitskleid zu passen, beim Familientreffen eine gute Figur zu machen oder für ein wichtiges Match in einer anderen Gewichtsklasse zu spielen? Dann kann eine Crash-Diät unter Umständen die richtige Wahl sein. Willst du jedoch langfristig dein Wohlfühlgewicht halten, glücklich mit dir selbst sowie deiner Ernährung sein und deine Gesundheit an erste Stelle setzen, dann solltest du den Crash-Diäten die Tür vor der Nase zuschlagen. Denn diese Hungerkuren haben nur ein Ziel: Schnell Gewicht verlieren um jeden Preis. Diese Einstellung kann psychisch extrem belastend sein, zu erheblichen gesundheitlichen Beschwerden führen und im Nachhinein alles wieder durch einen Jojo- Effekt zunichtemachen. Außerdem werden bei Crash-Diäten nicht zwangsläufig Kalorien verbrannt, sondern viel häufiger lediglich Muskelmasse und Wasser. Dadurch nimmt zwar die Zahl auf deiner Waage ab, jedoch nicht der Fettanteil in deinem Körper. Doch während nur du selbst die Zahl auf deiner Waage siehst, kann jeder die Effekte an deinem Körper sehen. Deshalb solltest du lieber deine Muskeln aufbauen und deine Fettreserven verbrennen, anstatt umgekehrt.
Gesund und glücklich zum Wohlfühlgewicht
Wer langfristig glücklich mit sich und seinem Körper sein will, muss auf seinen Bauch hören. Es geht nicht darum, Diäten zu erzwingen und Fitnessprogramme bis zum Ultimo zu treiben, sondern die richtigen Gewohnheiten anzunehmen. Stelle deine Essgewohnheiten so um, wie natürlich schlanke Menschen es tun und wie du sie ein Leben lang umsetzen kannst.
1. Tipp: Iss bis du satt bist
Dieser Tipp lässt vermutlich alle ausgehungerten Herzen höher schlagen. Er ist jedoch kein Freibrief, sich ungehemmt den Bauch vollzuschlagen, sondern ein Rat, auf sein inneres Hungergefühl zu hören. Vollständig müsste er heißen: Iss bis du satt bist, aber nicht länger. Iss nicht, weil dir langweilig ist, du gestresst bist, weil deine Einkäufe wegmüssen, weil Mittagszeit ist oder weil jemand auf der Arbeit Kuchen mitgebracht hat. Iss weil du Hunger hast und höre auf zu essen, wenn du satt bist. So simpel, so einfach, so effektiv.
2. Tipp: Verwandle Essen in eine aktive Beschäftigung
Ändere dein Essverhalten hin von einer Freizeitbeschäftigung zu einer aktiven Tätigkeit. Das bedeutet nicht, dass du dich dabei einschränken und auf bestimmte Lebensmittel verzichten musst. Alles ist erlaubt, so lange du selbst damit im Einklang bist. Wenn du lieber einen Keks statt einen Proteinriegel möchtest, gönn ihn dir. Wenn du ohne Grund ein Workout ausfallen lässt, verzeih dir. Wenn du um zehn Uhr abends noch einmal Hunger bekommst, iss etwas. Doch mach all das bewusst. Hör auf beim Fernsehen zu essen oder zwischendurch zu naschen und verabschiede dich so von vergessenen Kalorien.
3. Tipp: Ernähre dich ausgewogen
Das Verbotene übt einen natürlichen Reiz auf uns aus. Gerade weil es nicht erlaubt ist, wollen wir es unbedingt tun. Wenn wir uns also Fast Food, Zucker und Fertigpizza verbieten, sehnen wir uns umso mehr danach. Die einfache Lösung lautet deshalb, uns einfach keine Lebensmittel mehr zu verbieten. Selbstverständlich sollen wir viel Obst und Gemüse essen, lieber zu Vollkornbrot statt Buttertoast greifen und nicht täglich Energy-Drinks in uns hinein kippen. Doch wenn es uns wirklich nach etwas gelüstet, müssen wir auch nicht nein sagen. Denn eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist die beste Ernährung.
Fazit: Finde einen Weg, der dauerhaft für dich funktioniert
Zehn Kilo in zwei Wochen zu verlieren ist unrealistisch und ungesund. Ein halbes Kilo pro Woche ist hingegen ein langfristig umsetzbares Ziel. Auf diese Weise können wir unsere Traumfigur erlangen und für immer behalten. Doch das gelingt nur, wenn wir uns intuitiv ernähren und nicht die natürlichen Bedürfnisse unseres Körpers ignorieren. Denn dieser sagt uns selbst, was er braucht: Wenn wir Hunger haben, brauchen wir Kohlenhydrate, wenn wir zittern, brauchen wir Zucker und wenn wir einen trockenen Mund haben, brauchen wir mehr Wasser. Wer lieber auf seinen Bauch als auf seinen Kopf hört, kann so gleichzeitig seine Gesundheit und sein Gewicht optimieren. Deshalb entscheiden wir uns gegen Diät-Restriktionen, doch für ein intuitives Essverhalten mit Wohlfühlgarantie.
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